Zweite Bohrung erfolgreich beendet

Mit der zweiten Bohrung haben wir mittlerweile erfolgreich die vertikale Endtiefe von rund 1.460 Metern erreicht – damit sind die Bohrarbeiten in Wilhelmsburg abgeschlossen. Die ersten Container werden bereits vom Bohrplatz abtransportiert und auch der Bohrturm wird in den nächsten Wochen vollständig abgebaut.

Für die zukünftigen Fördertests reicht der Aufbau einer kleineren Anlage über den Bohrlöchern.

Erneut Bohrkerne gezogen

Nachdem wir mit der zweiten Bohrung den oberen Bereich der aussichtsreichen Sandsteinschicht erreicht hatten, konnten wir erfolgreich Rohre einbauen. Anschließend haben wir – wie bereits bei der ersten Bohrung – mehrere Gesteinsproben, also Bohrkerne, gezogen.

Die Bohrkerne werden nun im Labor gereinigt und weitergehend untersucht. Hierbei sind insbesondere die Porosität und Durchlässigkeit wichtige Parameter. So können wir weitere Informationen über unser Zielreservoir sammeln, die wir benötigen, um das geothermische Potenzial am Standort in Wilhelmsburg zu bewerten. Dabei helfen auch die Daten, die wir aus den Bohrloch-Messungen gesammelt haben.


Auf dem Bild ist zu sehen, wie der Bohrkern über die Rampe von der Bohranlage nach unten transportiert wird. Danach wird der Kern aus den Rohren befreit, fachmännisch markiert und in Meterstücke zersägt und mit genauen Tiefenangaben versehen in Kernkisten verschlossen und ins Labor geliefert.

Hier sieht man einen Bohrkern aus unserem geothermischen Zielreservoir!

Die grünliche Färbung rührt von dem Tonmineral „Glaukonit“ her, das in den Sandsteinen vorkommt.

Zweite Bohrung erfolgreich beendet
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8 thoughts on “Zweite Bohrung erfolgreich beendet

  • 24. August 2022 at 11:26
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    Die Aufgaben der HEGeo im Einzelnen:
    – Erschließung des geothermischen Potenzials in 1.300 Metern Tiefe
    – Durchführung von zwei Bohrungen zur Gewinnung der Erdwärme
    – Bau der Infrastruktur (Heizhaus) zur Wärmeübertragung ins Nahwärmenetz (Quelle: ihre Website)

    Warum wurde das Lastenheft verändert? Ziel war es Energie aus einer Tiefe von 3.500 Metern zu erschließen. Die vorsichtige Erwartung war darüber hinaus aus der Quelle Strom zu erzeugen. Mich würde interessieren, ob der ursprünglich geplante Energiebedarf für das Quatier und die Versorgung von Industieanlagen in der geplanten Weise überhaupt noch realisierbar ist.

    Was kostet aus dieser Quelle die kWh thermische Energie?

    Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich freuen.

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    • 31. August 2022 at 12:30
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      Guten Tag, vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Projekt. Wir haben im Juli bei unserem Pressetermin und auch hier auf dem Blog bereits kommuniziert, dass in den Sandsteinschichten in über 3.000 Meter Tiefe keine ausreichenden Thermalwasservorkommen zur geothermischen Nutzung zu erwarten sind. Wir konnten jedoch in der 130 Meter mächtigen Sandsteinschicht auf 1.300 Meter Tiefe Thermalwässer nachweisen. In der erfolgten zweiten Bohrung werden wir Fördertests durchführen, um das geothermische Potenzial hinsichtlich Förderrate und Temperatur des Thermalwassers verlässlich zu quantifizieren. Zusammen mit den Ergebnissen aus Bohrlochmessungen haben wir dann ausreichend Informationen, um das geothermische Potenzial am Standort in Wilhelmsburg für eine mögliche Wärmegewinnung zu bewerten und eine Entscheidung zu treffen. Alles in allem sind wir zuversichtlich gestimmt, dass wir zukünftig Ökowärme fördern können.
      Bis dahin verbleiben wir mit besten Grüßen,
      Ihr HEGeo Team

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  • 28. Oktober 2022 at 14:20
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    Wie wär’s mit einer Eavor-Loop in 3000 m Tiefe. Dafür braucht man keine Thermalwässer.

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    • 1. November 2022 at 14:49
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      Sehr geehrter Herr Gerken,
      vielen Dank für Ihr Interesse! Bei unserem Projekt in Hamburg-Wilhelmsburg haben wir uns inzwischen dafür entschieden, mit der mitteltiefen Geothermie in Form eines hydrothermalen Systems fortzufahren. Wir sind zuversichtlich, das Projekt auf diese Weise erfolgreich durchführen zu können.
      Mit freundlichen Grüßen
      Ihr HEGeo-Team

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      • 10. Dezember 2022 at 17:39
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        Sehr geehrte Damen und Herren, in welchen Stadtteilen sind weitere Geothermie – Projekte geplant?
        Wie kann ich als Bürger ein Projekt anregen, wünschen, fordern?
        Mit freundlichen Grüßen
        Winfried Törper

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        • 10. Januar 2023 at 13:56
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          Sehr geehrter Herr Törper,

          wir arbeiten zurzeit daran, unser erstes Projekt zum Erfolg und in den Betrieb zu bringen. In Wilhelmsburg werden wir dieses Jahr noch Fördertests durchführen, um die Förderrate und Temperatur des Thermalwassers verlässlich zu quantifizieren. Mit unseren Erkenntnissen werden wir dann genauer betrachten, inwieweit weitere Geothermie-Anlagen in Hamburg möglich und sinnvoll sind. Die Schichten, die wir erschlossen haben, sind in Hamburg und darüber hinaus relativ flächendeckend verbreitet – dies spricht für eine Skalierbarkeit. Jedoch sind weitere Untersuchungen notwendig, um eine bessere Aussage über die genaue Verbreitung und Tiefenlage im Hamburger Raum zu gewinnen.
          Mit den besten Grüßen
          das HEGeo-Team

          Antworten
  • 27. Dezember 2022 at 20:34
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    Hallo HEGeo Team
    Ich möchte mich kurz vorstellen, mein Name ist Jörn Hannemann, ich bin 59 Jahre alt, verheiratet und habe 3 Kinder.
    Ich habe mir viele Gedanken über die Energieversorgung gemacht.
    Meine Idee ist, dass man das Verfahren der Geothermie anders nutzt.
    Bisher wurden zwei tiefe Bohrungen benötigt.
    Meine Idee beinhaltet, dass nur eine Bohrung vorgenommen wird. In diese Bohrung werden zwei Rohre auf eine Tiefe von cira 6000m gesenkt.
    In dieser Tiefe haben wir eine Erdwärme von etwa 200 Grad.
    Diese Erdwäme kann man über ein Medium an die Erdoberfläche bringen, um dort Dampf zu erzeugen.
    Der Dampf kann zur Stromerzeugung genutzt werden und die Restwärme kann für die
    Öffentlichen Gebäude benutzt werden. Ich habe dieses Verfahren und die nötige Halterung
    für die senkrechte Rohrmontage zum Patent angemeldet.
    Der Vorteil bei diesem Verfahren ist, dass man nur ein Loch bohren muss und dass man einen höheren Nutzen hat ( Strom und Fernwärme).
    Selbst wenn man keinen Strom produzieren muss, kann man den Überschuß, an Strom, für die Produktion für grünen Wasserstoff verwenden.
    Dieses ermöglicht den eigenen Treibstoff selber produzieren.
    Finden Sie diese Idee ebenso spannend wie ich und könnten Sie sich, ebenso wie ich, vorstellen, diese Idee von Experten durchrechnen zu lassen?
    Ich denke diese besonderen Zeiten geben die beste Möglichkeit neue Wege zu gehen, vielleicht auch Wege, die zunächst ungewöhnlich erscheinen.
    In Dänemark gibt es bereits erste Fortschritte im Bereich der Geothermie und ich erachte es als äußerst sinnvoll, dass Experten auch über die Landesgrenzen hinaus miteinander arbeiten und voneinander profitieren können.
    Ich habe bereits Versuche gestartet, meine Idee an unsere Minister weiterzugeben. Die Resonanz war bisher leider gering.
    Da ich davon überzeugt bin, dass es keine Option ist, Atomkraftwerke wieder ans Netz zu bringen oder Windkraftanlagen in Naturschutzgebieten zu installieren, stattdessen aber unsere Energieversorgung mit Geothermie zu gewährleisten, wende ich mich heute an Sie.
    Wenn ich Ihr Interesse geweckt habe, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen. Sehr gerne
    würde ich ihnen auch persönlich die Idee erklären und die Halterung vorführen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Jörn Hannemann

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    • 8. August 2023 at 11:57
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      Guten Tag Herr Hannemann,

      grundsätzlich sind Sie, auch nach meiner Einschätzung, gedanklich auf einen sehr guten Weg mit Ihrer Ideeneingabe.
      Die Versuchsmonobohrung (Genesis) in Hannover ca. 3.900 Meter ist u.a. mit einer ähnlichen Perspektive abgeteuft worden.
      Die Bohrungen dieser Art sind allerdings damit konfrontiert, dass Sie eine sehr geringe Schüttung haben. Auf Grund des notwenigen Casing reduziert sich das Bohrloch auf ca. 7 Zoll, insbesondere bei der von Ihnen vorgeschlagenen Tiefe von ca. 6.000 Meter. Im übrigen können die Temperaturen dort bereits deutlich höher sein.
      Eavor geht einen ähnlichen Weg, um in einem „geschlossene“ System eine höhere Schüttung als Ergebnis zu bekommen. Der Vorschlag von Eavor sieht vor Tiefenbohrungen durchzuführen die sich treffen. Hierzu sind, um eine ausreichende Schüttung zu erzielen, mehrere parallel angelegte Ringbohrungen herzustellen. Also ein sehr aufweniges Verfahren und ich persönlch bezweifle, dass sich in den horizontalen Rohrstrecken ausreichend Oberfläche herstellen lässt, um bei der nötigen Schüttung für Wärme- und vor allem Stromgewinnung thermodynamisch die notwenigen Voraussetzungen zu schaffen. Dieses gilt i.Ü. auch für Ihren Vorschlag.
      Grundsätzlich halte ich allerdings, wie Sie, die Nutzung der Thermal-Energie für den Schlüssel zu einer nachhaltigen Energieversorgung – bis dann irgendwann einer den Schlüssel für die Kernfusion in den Händen hält.

      Glück auf
      Thomas Ludewigt

      Antworten

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