Hausanschlüsse

Leitungsbau in Wilhelmsburg:  Meike Brinkmann bringt die Wärme in die Häuser 

Damit die Wärme aus dem Geothermieprojekt in Zukunft zuverlässig in die Wilhelmsburger Haushalte gelangt, wird der Ausbau der Versorgungsleitungen und Hausanschlüsse auf der Elbinsel aktuell massiv vorangetrieben. Projektleiterin Meike Brinkmann von den Hamburger Energiewerken sorgt mit viel Eigeninitiative, Flexibilität und Ausdauer dafür, dass das Netz aus Fernwärmeleitungen zwischen Großbaustellen, neuen Quartieren und engen Straßen kontinuierlich wächst. Aktuell quert sie mit ihrem Team die Drahtelnstraße, eine vierspurige Hauptverkehrsstraße nahe der S-Bahn Station Wilhelmsburg. „Bislang läuft alles gut, in einem derart urbanen Gebiet gibt es immer kleinere Überraschungen, aber sonst wäre es ja auch langweilig“, verrät Brinkmann.  

Ein Netz für die Zukunft  

Die Leitungen, die sie baut, sind ein zentrales Element für das Gelingen des Geothermieprojekts. Sie werden später die Wärme aus der geothermischen Heizzentrale – gespeist aus der Tiefe des Untergrunds – bis in die Quartiere und Haushalte transportieren. Dies betrifft auch die Anschlüsse einzelner Häuser, also den letzten, oft besonders kniffligen Schritt, mit dem die Wärmeversorgung tatsächlich in den Gebäuden ankommt.  

Alles aus einer Hand 

Brinkmann ist seit 2019 in Wilhelmsburg im Einsatz. Sie plant, organisiert und setzt um – und bündelt damit viele Vorgänge. „Ich bin eigentlich eine One-Woman-Show“,  beschreibt die Allrounderin ihre Rolle. Häufig läuft bei ihr fast alles zentral zusammen: Sie sucht die besten Trassen, bespricht sich mit dem Vertrieb, besichtigt die Häuser, plant die Anschlüsse und ist auch auf der Baustelle präsent. 

Agiler Leitungsbau – flexibel und nah an der Praxis 

Die gelernte Wirtschaftsmathematikerin verlässt sich deshalb nicht nur auf Pläne, sondern geht die Wege ab, prüft vor Ort, wo tatsächlich Platz ist, und findet Lösungen, wenn Pläne nicht mit der Realität übereinstimmen. Insbesondere in Wilhelmsburg ist dies ein erheblicher Vorteil: Die Straßen sind eng, überall liegen bereits Leitungen anderer Versorger, Buslinien lassen sich nicht beliebig umleiten. „Wir machen alles, um den besten Weg für die Fernwärmeleitung zu finden“, lacht sie. Dabei ist sie ständig im Austausch mit anderen Netzbetreibern, Behörden und dem Vertrieb. Wenn ein Hausanschluss auf dem Weg liegt, wird  kurzfristig geprüft, ob er direkt mit angeschlossen werden kann.  

Langfristige Perspektive: Arbeit für Jahrzehnte 

Brinkmann weiß, dass der Leitungsbau in Wilhelmsburg kein kurzfristiges Projekt ist. Die Entwicklung der Quartiere, der Ausbau der Infrastruktur und die Anbindung immer neuer Häuser werden sie noch lange beschäftigen. „Die großen Quartiere wie das Rathausviertel, das Elbinselquartier und das Spreehafenviertel werden nach und nach erschlossen“, erklärt sie. Der nächste große Schritt: Ab 2026 beginnt der Hochbau in den neuen Quartieren und damit auch der Bau neuer Leitungen in die zu erschließenden Gebiete.